Eine Stichsäge ist ein handgeführtes Elektrowerkzeug mit einem schmalen, kurzen, einseitig geführten Sägeblatt. Sie eignet sich zum Schneiden geschwungener Formen, Radien und Kreisen in verschiedene Materialien wie Holz und Plattenwerkstoffe, Kunststoffe, Aluminium, dünnen Blechen und Gipskarton.

Das Sägeblatt schneidet durch eine Hubbewegung. Seine Rückseite wird bei modernen Stichsägen von einer Rolle geführt. Bei Sägen mit Pendelhub schiebt diese Führungsrolle das Sägeblatt zusätzlich zur vertikalen Sägebewegung bei jedem Aufwärtshub nach vorne. Dadurch werden die Sägespäne besser ausgeworfen und die Sägeleistung ist höher. Der Schnitt wird jedoch unsauberer und die Schnittränder können mehr ausfransen.

Bei einigen Stichsägen wird Luft auf die Schnittfuge geblasen, um Sägespäne zu entfernen und den Anriss sauber zu halten. Manche Modelle beleuchten die Schnittfläche oder erzeugen einen Laserstrahl als Führungshilfe. Oft lässt sich der Auflagetisch der Stichsäge beiderseits um bis zu 45° schwenken um Schrägschnitte zu erzeugen.

Sägeblätter gibt es in unterschiedlichen Längen, Dicken und Breiten und für verschiedene Werkstoffe. Die Aufnahmen in den Maschinen unterscheiden sich nach Herstellern und sind nicht immer kompatibel. Weiteres Zubehör sind Führungsschienen, Kreislineale, Anschlüsse für eine Spanabsaugung sowie Einbautische für den Stationärbetrieb.

Da das Sägeblatt in der Regel in Hubrichtung schneidet, franst die der Maschine zugewandte Seite bei Schnitten in Holz aus. Angesetzt wird die Maschine daher möglichst auf der „schlechten“ Seite (die Sichtseite liegt unten). Bei dickeren Hölzern kann es zudem passieren, das der Schnitt bei Kurven oder Radien nach unten „verläuft“ und die Schnittkante nicht exakt lotrecht zur Oberfläche verläuft.